WESTWERK.

Eröffnung | Donnerstag | 29. Juni 2023 | 19 Uhr

30. Juni–9. Juli 2023 | Mi–Fr 17–20 Uhr | Sa/So 14–19 Uhr

Worte treffen Körper.

WESTWERK.

Die fünf bildenden Künstlerinnen setzen sich in ihrer Ausstellungsreihe »Uncover« mit dem Themenkomplex Trauma und (geschlechterspezifische) Gewalt auseinander. Die thematisierte Gewalt wurde von den Künstlerinnen entweder am eigenen Körper erfahren und/oder über einen intensiven, künstle-rischen Prozess nachempfunden. Ihre Arbeiten stellen Fragen: Welche Spuren bleiben nach Gewalt und sexuellem Missbrauch auf Körper und Seele zurück? Wie erinnern wir uns – auch als Gesellschaft – an diese Themen? Welche künstlerische(n) Sprache(n) sind denkbar? Wie werden Zustände nachvollziehbar, die nur schwer vermittelbar sind?

Jenny Bewer, Suse Itzel, Simone Karl, Jay Ritchie und Mika Sperling haben in ihren Arbeiten sehr unterschiedliche künstlerische Ansätze gefunden und möchten zu einer dauerhaften Sichtbarkeit beitragen, damit die Aufmerksamkeit für diese Themen nicht abreißt, und hoffen darauf, dass über das Medium
der Kunst auch Personen erreicht werden, die sich
zwar für Kunst interessieren, sich zuvor aber noch
nicht oder noch kaum mit den hier angerissen Themen auseinandergesetzt haben. Denn patriarchale Gewalt-strukturen können letztendlich nur durchbrochen werden, wenn auch cis-männlich gelesene Personen aktiv daran mitarbeiten. Die künstlerischen Arbeiten in »Uncover« sind – nicht zuletzt – eine Aufforderung an uns alle: Wir sollten versuchen, unsere Traumata nicht schweigend an eine nächste Generation weiterzugeben. Hinsehen und zuhören sind dabei eine Voraussetzung.

Jenny Bewer studierte bis 2016 an der FH Bielefeld Foto-grafie und Medien. 2015 gewann sie den französischen Bourse du Talent Award, in dessen Rahmen ihre Bilder in Paris,
Lille und Arles ausgestellt wurden. Künstleraufenthalte in Frankreich, Holland und den USA, sowie Einzelausstellungen in der Kommunalen Galerie in Bielefeld sowie im Paleisje
voor Volksvlijt in Amsterdam folgten. Seit 2021 lebt sie als Permanent Resident im Hamburger Künstler*innenhaus Vorwerk-Stift und arbeitet als freie Fotografin in Hamburg.

Suse Itzel schloss 2012 ihr Studium der Freien Kunst an
der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ab. Ihre Videoarbeiten und raumgreifenden Installationen waren
u. a. im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen, im Japanischen Kulturinstitut in Köln, in der Kunsthalle Wilhelmshaven oder in der Sammlung Falckenberg in Hamburg Harburg zu sehen. Sie erhielt verschiedene Stipendien in Deutschland und Österreich. 2021 war sie Gastkünstlerin im Goldbekhof in Hamburg. Seit 2018 studiert sie experimentellen Film
und Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln.

Simone Karl schloss ihr Studium 2017 mit dem Master of Arts an der HAW Hamburg ab. Es folgten Arbeitsaufenthalte
in Polen, Portugal, Italien, Slowenien und Deutschland. Sie erhielt das Arbeitstipendium stART.up der Claussen-Simon-Stiftung und weitere Förderungen der Hamburgischen Kulturstiftung, der Stiftung Kunstfonds und der Behörde
für Kultur und Medien Hamburg. Ihre Arbeiten wurden in diversen Ausstellungen gezeigt. Unter anderem: lokal_30 (PL), Goyki3 Art Inkubator (PL), Kunsthaus Hamburg, Galerie im Marstall Ahrensburg, Kunstverein Erlangen, Maison du Peuple de Saint Gilles (BEL) und Layer-jeva hiša (SVN). Sie lebt und arbeitet in Hamburg.

Jay Ritchie (they/them) lebt und arbeitet als Künstler*in
in Berlin. Jay Ritchie abolvierte 2016 an der Ostkreuzschule
für Fotografie und Gestaltung in Berlin, gewann 2015 den ersten Platz des Zenith Fotopreises und 2018 den Deutschen Jugendfotopreis. 2020 absolvierte Jay Ritchie mit einem Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und 2020 wurde dey Preisträger*in von gute aussichten – junge deutsche fotografie 2020/21. Jay Ritchie beendete 2022 das Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig mit dem Titel Meisterschüler*in.

Mika Sperling machte ihren Abschluss in Kommunikations-design an der Hochschule Darmstadt und studierte Fotografie an der FH Bielefeld. Mit Hilfe des DAAD- und Fulbright-Stipendiums schloss sie 2018 ihr Studium am San Francisco Art Institute mit einem MFA ab. Im selben Jahr wurde sie Mutter, zog nach Hamburg und erhielt das recommended Stipendium. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt. 2022 veröffentlichte sie ihre erste Monografie bei Kerber.
2022 gewann sie den Publikumspreis des Louis Roederer Discovery Award auf dem Rencontres d’Arles Photographie Festival und erhielt 2023 einen Kunstfond der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius für eine neue Publikation.