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Der Traum vom Tonfilm ist Wirklichkeit geworden.*
Die an den Kapitalismus angeschlossene, durch
ihn entfesselte Kulturindustrie, moralisch und ethisch am Ende zwar, doch mächtiger denn je.
Ein Dreck, ein Negativum, das Nähe behauptet, wo
es Entfremdung produziert und auschließlich deren Protagonisten unterhält und bereichert.
Im Beginn dieses Prozesses, als Subjekt und
Objekt der herrschenden Ordnung folgend noch fein säuberlich sortiert erscheinen, ihnen die Eigenschaft des Wahren und der Ware noch klar zugeeignet bleiben und das Geschlecht sich an dieser Zueignung zu orientieren hat, in der der Subjektbegriff dem
Mann gehört, die Frau an den Warenbegriff noch gebunden bleibt und Objekt zu sein hat – in diesem Anfang begibt sich Sergei Eisenstein zunächst in das heilige Land der kapitalistischen Warenproduktion, wo er auf Upton Sinclair trifft, und landet bald im zweiten Mutterland eines sich erst formierenden Surrealismus, México.
Dort gibt der Mann Eisenstein dieser Form –
einer Form der Liebe – folgend, seine Geschlechts-position hin, löst sich zwischen Subjektsein und Objektsein und beginnt mit der Produktion des leidenschaftlichen ¡Que viva México!
* Sergej Eisenstein, Wsewolod Pudowkin und
Grigori Alexandrow, Manifest zum Tonfilm, 1928
Zwischen der Ungeduld seines US-amerikanischen Produzenten Upton Sinclair und der Angst Stalins
wird seine geschlechtliche Auflösung auch zu einer Geschichte über Tod und Scheitern. Weder wird er das produzierte Material sehen, noch wird er es schneiden können. Dies bedeutet den Tod seines Films an sich selbst.
Eine Schnittfassung des Materials veröffent-
lichten Grigori Alexandrow und Esfir Tobak 1979.
Diese bildet die Grundlage für ¡Que viva México! –
A фil'my Redux, in der Eisensteins Material erneut transformiert und in Bild und Ton assoziativ erweitert wird. фil'my (фильмы) wollen sehen, фil'my wollen hören, wie Bild und Ton des Fragments, ergänzt oder empfangen in oder von diesem Bewusstsein und seinem Hintergrundrauschen ausgehend, sich neu formieren und erfahren lassen.
Nun ließe sich mit Hegel sagen, was hat die Musik damit zu tun, die steht da doch drüber?
Nichts!
Richtig. Doch andererseits im Kontext der kulturellen Industrie und des gleichförmigen Waremformstroms den sie konstant und anschwellend produziert, eben sehr viel!
фil'my wollen diesen Prozess/Zustand in der Ver-wicklung von Totenfeier und unseren Geschlechtern zum Klingen bringen.
фil'my sind
Leonid Kharlamov
Gitarre, Melodika, Radio, Stimme
Boris Vogeler
Synthesizer, Theremin, Pipe
Christoph Meier
Bass
Federico Isasti
Schlagzeug, Stimmen