Schon früh hat Tilman Heyden begonnen, obsessiv zu zeichnen, als eine Art jugendliche Selbsterschaffung. Seine Freunde wollten bei diesem Prozess nicht außen vor stehen und mangels zeichnerischen Talents gründen sie die Band »Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs«, deren Gitarrist er dann wird. Nach einem Architekturstudium an der UdK Berlin und über zwanzigjähriger Tätigkeit in diesem Beruf, begibt sich Tilman Heyden wieder auf die Fläche. Malerei, Zeichnung und Fotografie bestimmen fortan sein künstlerisches Schaffen. Mit fast wissenschaft-licher Akribie widmet er sich malerisch-seriellen Versuchsreihen. Seine ständig wachsenden Fotoserien nutzt er als Zutatensammlung, den Zeichenstift als virtuoses und listiges Mittel, schneller zu sein als der Kopf. Seiner Malerei liegt immer eine bestimmte Person oder ein bestimmter Moment zugrunde. Sie gewährt einen Einblick in seine immerwährende Auseinandersetzung mit Farbe und Form und
dem Einfangen zutiefst menschlicher Zustände. Im Westwerk wird Tilman Heyden eine raumgreifende Collage aus Malerei, Zeichnung und Fotografie konstruieren.