WESTWERK.

Westwerk-Verstärker

WESTWERK.

Admiralitätstr. 74

20459 Hamburg

Irit Hemmo untersucht in ihren raumgreifenden Zeichnungen und Skulpturen die vergangene Utopie von einem modernen Staat Israel. Dabei bezieht sie sich in großformatigen Wandzeichnungen auf die Wandgestaltungen in israelischen Kibbuzim der 1950er und 1960er Jahre sowie in ihren Skulpturen auf die Raumgestaltungen an öffent-lichen Orten und Plätzen des Landes. Und geht damit einer Utopie nach, die sich teils noch aus den Ideen der zionistischen Bewegung speiste und durch gezielte Bildpolitiken im öffentlichen Bewusstsein der Israelis verankert werden sollte. Fußend auf den positivistischen Ästhetiken der Moderne und insbesondere des Konstruktivismus, sollten die Bilder eine eigenständige und gemeinschaftliche, auf sozialistische Wurzeln zurückgreifende Identität formieren. Ein Ethos bilden, das die Nation, das Kollektiv, aber auch die Diversität der Gesellschaft hervorzuheben hatte:

»Today these monuments have remained within the esoteric romanticism of the second and third generation of Israeli-born
natives and for us, they symbolize the ambivalent product of the
Zionist enterprise. Partly a colossal failure, partly adopted by other players, the images are more that any reminders of a bygone consciousness, a faded dream, or a forgotten hope.« Irit Hemmo

Für die Zeit der Ausstellung entsteht im Westwerk eine großformatige Wandarbeit. Die Skulpturen
und Zeichnungen verweisen dabei bereits in ihrer Ausführung auf den Prozess der Zerstörung und des Zerfalls. In ihrer Monumentalität, aber auch in der Art ihrer technischen Umsetzung, untersuchen die Arbeiten Irit Hemmos die Veränderungen in der visuellen Sprache ihres Landes und setzen sich inhaltlich wie handwerklich mit den tradierten Bildern (und künstlerischen Medien) des ehemals jungen und hoffnungsfrohen Staates Israel ausein-ander. Eines Staates, der seit langem in der Krise ist. Irit Hemmo ist Senior Lecturer am Fine Arts Department der Bezalel Academy in Jerusalem und arbeitet in den verschiedensten Medien und Techniken.

 

 

 

Mit freundlicher Unterstützung

 

 

Ausstellung: 19. bis 27. Juni 2021

Di bis Fr 16 bis 19 Uhr | Sa und So 12 bis 15 Uhr