Das ist mehr als Frühling! Norwegens traditioneller Klang bekommt überall moderne Sonnenflecken! Die Musik des Erlend Apneseth Trios hat: im Mittelpunkt eine Hardanger-Fidel. Ein altes Instrument, wir haben es gestern noch im Süden Norwegens auf bäuerlichen Tänzen gehört. Dann
den Weg in die Moderne genommen, über Komponisten wie Geirr Tveitt und Edvard Grieg, bis hin zum unglaublichen Plattenlabel Hubro. Home of Wahnsinnsschub für norwegische Musik; vielleicht eines der wichtigsten Label Europas. (Auf Hubro gibt es Noise und Alt, dort arbeiten neben dem Apneseth Trio unzählbare Acts an wundersamen Rückführungen von Versteinertem in Lebendiges.) Bei Erlend Apneseth – und dafür

bekommt man in Norwegen den Grammy der Volksmusik, ohne dass der abgeschafft werden muss – klingt es, als würde schock-gefrorener Klang zart aufgetaut, als würde unter Hypnose erschaffen. Kurz: Als würde Musik es sich noch einmal neu überlegen.

Stephan Meidell ist der Gitarrist des Trios. Er spielt am selben Abend ein Konzert seines Solo-Albums  »Metrics«: Beats, Tapes, Synthie-Sounds, Barockvioline, präpariertes Klavier, Cembalo und Klarinette. Da folgt Sound auf Sound, das hält die Luft in Bewegung. Es teilen sich Mensch und Musik ein Universum.