WESTWERK.
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Stranger Situations bewegt sich zwischen Bewegtbild, Fotografie, und Text und setzt sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen – dem Zuhause, dem britischen Schulinternat, den hochgradig formalisierten Regeln des britischen Parlaments sowie durch Konzernstrukturen geprägte soziale Räume – auseinander, die sie als mangelhafte psychosoziale »Werkseinstellungen« offen-legt, die massenhaft Strukturen der Vereinnahmung, Emotion und Entfremdung produzieren.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die Arbeit Stranger Situations, die Dokumentationen des in den 1970ern wegweisenden Experiments The Strange Situation zur frühkindlichen Prägung und den Verlustängsten von Kleinkindern gegenüber ihren Beziehungs-personen wieder aufgreift. So untersucht die Arbeit unsere Stör-anfälligkeit angesichts psychosozialer »Programmierversuche« und wie eine roboterhafte und uneindeutige Zugewandtheit zwischen Betreuendem und Kind sich prägend auf die frühkindliche Psyche auswirken kann.
Ergänzt wird die Ausstellung durch weitere das Thema um-kreisende Arbeiten sowie zwei Gesprächsabende mit Sarah Adam (Filmkuratorin), Petra Röttig (Kuratorin der Galerie der Gegenwart), Chris Saunders und der Psychotherapeutin und Autorin Christa Welsh, die sich auf den Gebieten der Bindungstheorie und Trauma-forschung spezialisiert hat.
Chris Saunders lebt und arbeitet in London. Studium u. a. an der Slade School of Fine Arts London. Arbeitet im Kurz- und Langfilmbereich, kombiniert seine Arbeiten aber auch installativ mit Fotografie oder Text. Seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und psycho-logischen Themen speist sich aus einem spielerischem Umgang mit filmisch-künstlerischen Mitteln, durch
die er die emotionalen Befindlichkeiten unterschwellig wirksamer psychologischer und psychosozialer Prägungen analysiert, die sich in institutionalisierten, gesellschaft-lichen wie individuellen Störungs- und Erinnerungs-bildern heraus kristallisieren oder auflösen können.
In seinen Werken kombiniert er Text, Bild, Found-Footage-Material, aber auch dokumentarische und fiktionale Narrative. So macht er innere Vorgänge sichtbar, die die realen, häufig unterdrückten sozialen Beziehungs-gefüge und institutionellen Strukturen offenlegen, die wiederum Einfluss nehmen auf kollektive und individuelle Transformationsprozesse. Seine Arbeiten präsentiert
Chris Saunders in Einzel-projektionen oder Installationen sowie im Kontext von »Expanded Field«-Shows und in Gesprächsformaten.